Die DB Netz AG ist ein hundertprozentiges Tochterunternehmen der Deutschen Bahn und betreibt als Eisenbahninfrastrukturunternehmen etwa 87,5 % des deutschen Schienennetzes, was ein Streckennetz von knapp 33.300 Kilometer bedeutet. Die DB Netz AG ist somit Europas größter Schieneninfrastrukturanbieter.
Die Dispositionssysteme der DB Netz haben bezüglich Technologie, Architektur und Skalierung ihre Grenzen erreicht. Folglich sind die Systeme durch neu entwickelte Anwendungen zu ersetzen, welche auf aktuelle Technologien, Standards und Architekturen basieren. Da diese Aufgabe aufgrund der Komplexität nicht von einem Projekt realisiert werden kann, sind hierzu mehrere Projekte notwendig.
Das Programm PRISMA Re-Design fasst die Projekte im Sinne eines Multi- Programmmanagements bzw. eines Projekt-Portfoliomanagements zu einer Einheit zusammen und steuert diese in Bezug auf Termintreue, Zielerreichung, Qualität, Risiken, Abhängigkeiten und Budget.
Für einen flüssigen Betrieb mit möglichst wenigen Verspätungen ist die Disposition in den Betriebszentralen essentiell. Damit die hieraus resultierenden hohen Anforderungen (Anlageneigentum, Sicherheit, Technik) von den entsprechenden Anwendungssystemen auch in Zukunft vollständig unterstützt werden, wurde das Programm mit seinen zugeordneten Projekten mit dem Ziel initiiert, ein zukunftsfähiges Dispositionssystem sowie der hierzu notwendigen Umsysteme bzw. weiterer Teilsysteme zu etablieren.
Die umfangreiche und komplexe IT-Infrastruktur erfordert z.B. im Hinblick auf die Testkoordination eine Steuerung über multiple Projekte innerhalb des Programms mit verschiedensten Vorgehensweisen, von konservativen Ansätzen wie der Wasserfall-Methode bis hin zu agilen Methoden mit Scrum und SAFe.
Um das Projektziel zu erreichen, müssen im Rahmen der Testkoordination fundierte und migrierbare Vorgehensweisen im Bereich technischer Tests etabliert werden (komplettes Spektrum von z.B. Last- & Performancetests über Failovertests zu Defect Re-Tests). Diese müssen belastbar und stabil sein, da die Anwendungen strikten SLAs unterliegen und für den Betrieb des Eisenbahnverkehrs relevant sind.
Dies umfasst die Punkte der Teststrategie, der Toolevaluation, des Testdatenmanagements und der Testausführung. Die Überführung eines projektbezogenen Tests auf die Basis eines Plattformtests muss hierbei immer Beachtung finden und möglich sein.
Auf Grund der großen und komplexen Einzelprojekte, den technischen Anforderungen, den hohen Datenmengen und dem zeitlichen Scope fundiert der QA – Lifecycle auf einem sehr hohen Automatisierungsgrad (End2End), dies Betrifft die Teilpunkte der Implementierung, Ausführung bis hin zum finalen Reporting und dem Defect-Management.
Diese Maßnahmen der Qualitätssicherung, stellen sicher, dass die Einzelsysteme des Gesamtprogramms den Anforderungen des täglichen Betriebes gerecht werden. Dies bedeutet, ein stabiles und leistungsfähiges System für die bundesweite Disposition des Eisenbahnverkehrs auf Grundlage der modernisierten Komponenten den Benutzern durch einen validen technischen Testprozess zu ermöglichen.